Die 19. Tafel
V_____erlag für Handbücher

Rechenzentrum Potsdam




















Poster für die 19. Tafel von Anna Schiefer und Björn Kühn am Rechenzentrum Potsdam.

„Der Mensch bezwingt den Kosmos. Zumindest hat er es versucht. Er ist da rausgegangen und wollte kämpfen. Soweit der Plan. Aber irgendwie war da nichts. Fritz Eisels Tafeln lassen sich heute lesen wie Don Quijotes Mission. Der Mensch hat sein Mögliches getan, wollte
Ruhm, Ehre, Kampf. Dem Kosmos war’s genauso egal wie den Windmühlen. Und zu aller Belustigung und Trauer ist bei der ganzen Sache noch der Planet, unser Zuhause, kaputt gegangen. Während Don Quijote seine Taten noch im Namen der Liebe zu seiner (imaginären) Dulcinea begeht, ist uns „Bezwingern“ diese Dimension verloren gegangen.

Was uns bleibt, ist die Fortschreibung der Geschichte in der Rückschau. Deshalb „Die 19. Tafel“! Deshalb ein Polterabend! Um das Zerbrechen unserer Vergangenheit ordentlich knallen zu lassen. Um am Vorabend der Heirat des Menschen mit seiner Vergangenheit ein kleines Fest zu feiern, bringt euer Geschirr, karrt die Tassen, Teller und Vasen an. Nicht nur das Nichtmehrgewollte, zerstört auch das euch Liebste. Lasst das Geschirr der Häuslichkeit in einer Ökonomie der Verschwendung auf der Straße zerbrechen. Später dann, nachdem wir die Zukunft der Spezies aufgekehrt und ein wenig haben ruhen lassen, wenn die Sonne ein paarmal aufund untergegangen sein wird, dann wollen wir die Scherben wieder fügen: zur 19. Tafel und eine Dulcinea uns imaginieren.“



Poster for ‚THE 19TH PLATE‘ by Anna Schiefer & Björn Kühn at Rechenzentrum Potsdam 
„Man conquers the cosmos. At least he tried. He went out there and wanted to fight. That was the plan. But somehow there was nothing. Fritz Eisel’s panels can be read today like Don Quixote’s mission. The man did what he could, wanted fame, honour, battle. The cosmos was just as indifferent as the windmills. And to add to all the amusement and sadness, the planet, our home, was destroyed in the process. While Don Quixote still commits his deeds in the name of love for his (imaginary) Dulcinea, we „conquerors“ have lost this dimension.

What remains for us is the continuation of history in retrospect. Hence „The 19th table“! That’s why there’s a stag party! To make the shattering of our past pop properly. To celebrate a small party on the eve of man’s marriage to his past, bring your crockery, cart in the cups, plates and vases. Don’t just destroy the things you no longer want, destroy the things you love. Let the crockery of domesticity break in an economy of waste on the street. Later, after we have swept up the future of the species and let it rest for a while, when the sun has risen and set a few times, then we want to put the broken pieces back together again: to the 19th table and imagine a Dulcinea.“


Work ︎︎︎                Next ︎︎︎